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Wer lernen möchte kommt aus freiem Willen und ist interessiert daran, sich zu entwickeln. Bereits die kleinen Eleven sind interessiert und neugierig, neue Bewegungen, Klänge und Wörter kennenzulernen. Für einen Lernprozess kann es sehr wichtig sein, zu verstehen, was den einzelnen Schüler motiviert. Durch das persönliche Motiv können wir viel über das eigentliche Potenzial erfahren. Unsere Ziele beeinflussen unseren Willen enorm. Wer sich z.B. dauerhaft ein übermäßig hohes Ziel steckt und sich selber nicht einschätzen weiß, wird immer wieder mit der Realität konfrontiert, dass es für einen selber unmöglich ist, das gesetzte Ziel zu erreichen. Auf Dauer gesehen führt das zu Frustration, einem minderen Selbstwertgefühl und im schlimmsten Fall sogar zur Depression oder Krankheit.
Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale Deiner Schüler erkennen
Gerade im Ballett ist diese Gefahr sehr groß, weil wir einen hohen ästhetischen Anspruch an die Ausführung der Bewegungen haben und nicht verstehen, dass wir das Wunschbild nicht mit unseren persönlichen Eigenschaften vergleichen dürfen. Es ist etwas anderes ein Ideal zu verfolgen, und zu wissen, an welchem Punkt ich das Beste aus mir herausholen konnte, anstatt ohne Sinn und Verstand von sich eine Idealbild einzufordern, welches unerreichbar ist. Beispielsweise sind viele Schüler sehr streng mit sich und ihrem Körper, und träumen davon das Idealmaß eines Tänzerkörpers zu bekommen. Dass allerdings der Knochenbau und die Grundkonstitution eines jeden Körpers nur bedingt verändert werden kann streben wir nach einem unerreichbaren Ideal. Dass diese Forderung an sich selbst nur zu Depression führen kann, können Schüler in der Pubertät allerdings nicht sehen. Genau deshalb ist es wichtig, individuelle Rückmeldung zu bekommen, in welchem Maß eine Verbesserung anstrebenswert ist und welche Anstrengung dafür angemessen ist. Durch eine realistische Status-quo-Analyse mit dem Trainer zusammen helfen wir unseren Schülern das Verständnis für die eigenen Voraussetzungen und Kompetenzen festzulegen und zeigen Werte und Perspektiven auf, die für eine persönliche Entwicklung von enormer Bedeutung sind. Ein Schüler setzt sich so mit seinem eigenen Charakter, seinem Körper und seinen geistigen Voraussetzungen auseinander. Sei es das eigen EN DEHORS festzulegen und dabei auch die Zufriedenheit, der persönlich anstrebenswerten besten Linie, oder die Fähigkeit sich Kombinationen zu merken, und diese „in die Beine zu bringen“, oder musikalisch und rhythmisch einwandfrei zu tanzen – jeder Schüler hat verschieden Stärken und Schwächen, die wir als Lehrer erkennen sollten, um ein Wachstum auf persönlicher Ebene zu erzielen. Je besser wir uns als Tänzer kenne und über uns selbst Reflektieren können, desto leichter fällt es uns an den Dingen zu arbeiten. Als Pädagogin ist die Fähigkeit für sich selbst zu kennen und achtsam zu sein, dass jeder Schüler ein Individuum ist von großer Bedeutung. Es hilft nicht mit der Gießkanne über alle Schüler zu gehen. Die Entwicklung eines jeden Schülers sollte durch eine individuelle Wahrnehmung gefördert werden.
Was bedeutet das für uns als Pädagogen?
Welche Ziele sollten wir als Pädagoge dabei verfolgen?
Unsere Teilnehmerin Emilia erzählt im Interview über ihre eigenen Erfahrungen beim Ausbildungsprogramm in der Stufe Kinderballett (Modul 1) bei LB Ballett-Pädagogik: Emilia ist Ballett-Pädagogin und Absolventin unseres Zertifizierten Ausbildungsprogramms für Kinderballett-Pädagogik. und hat uns Ihre Wertvorstellungen und Motive mitgeteilt, die Sie in Ihrer Arbeit mit Kindern erfolgreich vertritt. Erfahre mehr, was Emilia als Pädagogin so besonders macht, und wie sie sich und ihre Schüler weiter entwickelt.
1. FRAGE
Was begeistert Dich daran die Kunst des Tanzes an Deine Schüler weiter zu geben?
Es fasziniert mich immer wieder wie Musik und Tanz die Freude in den Kindern entfacht. Zu sehen, wie das Kind Fortschritte macht und diese kleinen Erfolge gemeinsam zu feiern ist wunderschön. Das Kinderballett zeigt mir immer wieder, dass die kleinsten Dinge die größten Erfolge auslösen können. Eine Bewegung, die mir als Erwachsener als banal einfach erscheint, löst in einem Kind, bei Gelingen der Aufgabe, die größte Freude aus. Die Liebe zur Musik und Bewegung zu vermitteln, liegt mir am Herzen. Die Kinder können sich durch die Musik ausdrücken und Dinge verarbeiten. Die Musik kann einen sozusagen auffangen und durchs Leben tragen.
2. FRAGE
Mit welchen Erwartungen bist Du in die Ausbildung gestartet?
Zu Beginn der Ausbildung hatte ich noch nie Ballett unterrichtet aber schon regelmäßig im schulischen Bereich mit Kindern gearbeitet. Ich ging also mit der Erwartung in die Ausbildung mehr über das Unterrichten von sportlichen Aktivitäten zu lernen. Mir war klar, dass ich dazu auch mehr über die anatomischen Gegebenheiten lernen würde. Ich hatte selbst viele Jahre getanzt und das Ballett hat mich nicht losgelassen. Mich interessierte daher besonders die Arbeit mit Kindern im Freizeitsport. Hier selbst mit den Kindern kreativ zu werden und Ballett aus einer anderen Perspektive zu erfahren war mir wichtig.
3. FRAGE
Was hat sich für Dich als Ballettpädagogin verändert durch das Studium bei LB Ballett-Pädagogik?
Das Studium hat mich in meinem Blickwinkel auf die gezielten Ballettübungen sehr geschult. Die kleinen Bewegungen und Kniffe, die ein Kind meistern muss, um irgendwann saubere Sprünge und gestreckte Bewegungen auszuführen sind mit einer enormen Koordinationsaufgabe verbunden. Ich habe erst mit diesem Studium so richtig gelernt den Lerninhalt auf das einfachste herunterzubrechen und dann mit den Kindern langsam die Übungen aufzubauen. Ich musste neu lernen immer wieder die Kinder zu beobachten und die Übungen gezielt anzupassen. Als erwachsene Person fallen einem Bewegungen oft leicht, auf die ein Kind erst eine Zeit lang seine volle Aufmerksamkeit richten muss, um sie zu automatisieren. Das Kind in der Stunde nicht zu überfordern und ihm gleichzeitig Möglichkeiten zum Wachsen zu geben ist für mich nach wie vor eine Kunst. Und nicht immer läuft alles perfekt. Aber immer wieder mit den Kindern zu lernen, gemeinsam neu zu starten und zu lachen macht mir eine riesige Freude am Ballettunterricht.
4. FRAGE
Würdest Du das Modell der Online-Meetings in Kombination mit Live Seminaren weiterempfehlen?
Ja auf jeden Fall! Durch die regelmäßigen Gesprächstermine habe ich mich in diesem Modell sehr schön begleitet gefühlt. Immer wieder konnte ich mich mit erfahrenen Personen austauschen und meinen Fokus auf wichtige Faktoren zur Steigerung meiner Unterrichtskompetenz legen. Gemeinsam setzten wir nach jedem Gespräch kleine Ziele bis zum nächsten Telefonat. So konnte ich in kleinen Stufen die neuen Informationen aufnehmen und umsetzen.
Mein persönliches Highlight war vor allem das Live-Seminar. In einer kleinen Gruppe trafen wir uns über ein Wochenende persönlich und wurden sehr herzlich empfangen. Wir konnten Fragen austauschen, lernten komplexere Taktarten und neue Tänze kennen. Ich habe dieses Wochenende sehr positiv und fröhlich aufgefasst. Das hat mich zusätzlich motiviert diese Freude in meinem Ballettunterricht weiterzugeben.
5. FRAGE
Als Ballettpädagogin benötigen wir neben den tänzerischen Qualifikationen eine Vielfalt an Fähigkeiten. Welche konntest Du in der Ausbildung für Dich weiter entwickeln?
Den Kindern eine Stunde zu schenken in denen der Ballettgedanke ganzheitlich mit Musik und Spiel vermittelt wird ist für mich ein Balanceakt. Hierbei eine angemessene Anordnung der gezielten Übung und freien Tanzphasen zu finden, lernte ich Stück für Stück immer besser sinnhaft zu strukturieren.
Die Bewegungsbedürfnisse des Kinderkörpers sind noch anders als die eines Erwachsenen. Schon im Kinderballett verschiedene Muskelgruppen für eine ausgeglichene Entfaltung gezielt anzusprechen war für mich eine neue Aufgabe.
Als Ballettpädagogin habe ich die Aufgabe das Kind in seiner Disziplin zu schulen. Dies dient nicht nur dem Ballettunterricht, sondern kann dem Kind auch beim Bewältigen anderer Lebensaufgaben eine Struktur bieten. Ich habe hier meine Fähigkeiten im gezielten Lob und gemeinsamen Rückblicken auf Erfolge ausbauen können. Den Erfolg schafft das Kind selbst aber das Bewusstsein für seine eigenen Stärken kann ich in meinem pädagogischen Verhalten unterstützen.
Eine sehr wertvolle Fähigkeit eines Ballettpädagogen ist auch die Neugier und Bereitschaft, an sich selbst zu arbeiten. Eigen Schwächen zu verbessern, sich selbst weiterzuentwickeln und neue Grenzen zu überschreiten. Aus diesem Grund ist eine individuelle Zusammenarbeit eine Erfahrung, die auch für die Pädagogik neue Perspektiven öffnet. Bist Du bereit auch an Deinen eigenen Fähigkeiten zu arbeiten? Um auch ein guter Begleiter und Coach für Deine Schüler zu sein, ist die Bereitschaft und Neugier dazu zu lernen von Vorteil. Interessiert an unserer Zertifizierten Online-Ausbildung für Ballett-Pädagogik.
Wir freuen uns Dich kennenzulernen!
